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Portugiesische Literatur – Gesellschaftskritik in Versen

Denkt man an die Literatur Portugals, dann fällt einem als erstes der Nobelpreisträger José Saramago ein, der durch seine oft märchenhaften Geschichten zu Weltruhm kam. Die Historienromane sind meist gesellschaftskritisch und ironisch. Besonders sein Werk „Das Evangelium nach Jesus Christus“ sorgte wegen der blasphemischen Züge für Aufsehen.
Weitere interessante Bücher sind: Die portugiesische Reise , Das Memorial und Geschichte der Belagerung von Lissabon
Mit seiner Haltung steht er nicht alleine da, denn über einen Großteil der portugiesischen Literaten kann behauptet werden, dass sie vornehmlich Kritik an der Gesellschaft übten und dabei von leichter Ironie bis hin zu bitterböser Satire kein Stilmittel ausließen.

Land der Poeten
Lange Zeit war Lyrik in Portugal viel verbreiteter als Prosa, weshalb der Staat auf der iberischen Halbinsel oft als „Land der Poeten“ bezeichnet wird. Ab dem 14. Jahrhundert wurden vorwiegend Liebesgedichte in kleinen Liedbüchern gesammelt, die oft vom Spanischen beeinflusst waren.
Als Beispiel sei hier Garcia de Resende genannt, der Chronist, der durch seine Texte nicht nur guten Aufschluss über das portugiesische Leben um 1500 gibt, sondern auch durch seine Gedichtbände noch heute ein Begriff ist.

Die Renaissance gilt als Blütezeit der portugiesischen Dichtkunst, stammen aus dieser Zeit doch viele bedeutende Lyriker des Landes
Der Dichter Francisco de Sá de Miranda war von den italienischen Literaten seiner Zeit beeinflusst und schrieb 1527 das erste klassische Theaterstück Portugals, bevor er sich in seinen folgenden Werken über die Fehler der Gesellschaft ausließ.

Der bekannteste Lyriker Luís Vaz de Camões, dessen Todestag (10. Juni) heute der Nationalfeiertag Portugals ist, schrieb im 16. Jahrhundert das Epos „Die Lusiaden“. Aufgrund des Patriotismus, der in den Versen über die Geschichte Portugals und besonders die Eroberung Asiens deutlich wird, wurde Camões zum Nationalhelden erklärt. Der Lyriker, der selber viele Jahre mit der königlichen Flotte in Indien und Afrika unterwegs war, hatte seine Erzählungen allerdings sehr geschönt.

Ein anderer bedeutender Dichter, wurde erst nach seinem Tod wirklich berühmt: Fernando Pessoa (1888-1935) war zu Lebzeiten verkannt, litt an Psychosen und Alkoholismus. Während er erst englische Texte übersetze, begann er bald, eigene Gedichte zu schreiben. Neben lyrischen Werken verfasste er auch politische und philosophische Schriften, die jedoch größtenteils nie veröffentlicht wurden.

Prosa aus Portugal
Älteste heute bekannte Erzählungen Portugals drehten sich um Heilige. Die kleinen Fabeln dienten dazu, religiöses Verhalten zu stärken und zu fördern.
Die frühe Prosa der Portugiesen hing andererseits eng mit der Geschichte des Landes zusammen. So schrieb der Historiker Fernão Lopes 1434 eine Chronik über die entscheidenden Ereignisse Portugals. Sein Sprachstil ist dabei kritisch und sehr offen, wodurch seine Texte, im Gegensatz zu den Versen von Camões, als sehr realitätsnah empfunden werden.

José Maria Eça de Queiroz (1845-1900) kritisierte in seinen Werken sowohl Adel als auch Klerus. Die meist mit beißendem Spott gespickten Romane sind sehr von der französischen Literatur beeinflusst.

Ein Buch führte 1972 zu einem ausgemachten Skandal, wurde von der Landesführung verboten, auch wurden die drei Verfasserinnen verklagt: Neue Portugiesische Briefe , geschrieben von Maria Isabel Barreno, Maria Teresa Horta, und Maria Velho da Costa, behandelt die Unterdrückung der Frauen in Portugal. Das Buch führte zu zahlreichen Solidaritätsbekundungen weltweit und gilt seither als bedeutendes Werk der Frauenbewegung.

Nach der Nelkenbewegung 1974 etablierte sich in Portugal eine Literatur, die zum einen von der Tradition geprägt, auf der anderen Seite aber viel weltoffener wirkt.

Als Schriftsteller dieser Zeit ist António Lobo Antunes hervorzuheben. „Der Judaskuss“, bekanntester Roman des Psychiaters, wurde mehrmals prämiert. Das Werk behandelt seine Zeit als Militärarzt in Angola. Weitere Interessante Bücher sind: Das Handbuch der Inquisitoren , Die natürliche Ordnung der Dinge und Leben, auf Papier beschrieben: Briefe aus dem Krieg
Viele weitere portugiesische Schriftsteller sind seit dem Ende der Diktatur auch international gefragt.

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